Baden an der Ostsee

Baden an der Ostsee

Nirgendwo bereitet der Badeurlaub in Deutschland größere Freude als an der Ostsee. Um das erfrischende Bad in dem Binnenmeer unbeschwert zu genießen, sollten Sie jedoch auf bestimmte Regeln achten. Beherzigen Sie die Tipps der Rettungsschwimmer und überschätzen Sie Ihre eigenen Fähigkeiten nicht, steht dem Sprung ins kühle Nass nichts im Wege.

Kinder sollten nie ohne Aufsicht baden

Aus Gründen der Sicherheit sollten Sie Ihre Kinder niemals unbeaufsichtigt am Ufer oder im Wasser spielen lassen. Die Windrichtung spielt eine wichtige Rolle. Bei ablandigem Wind ist es besonders schwierig, zum Strand zurück zu schwimmen oder zu paddeln. Buhnen verbergen ein hohes Verletzungsrisiko, da die Holzpfahle unter Wasser mit scharfkantigen Muscheln bewachsen sein können. Aufgrund erhöhter Verletzungsgefahr ist ebenfalls das Baden und Springen an der Mole verboten. Es ist selbsterklärend, nicht in den Bereichen zu baden, in denen erhöhter Schiffsverkehr herrscht.

Kind beim baden an der Ostsee

Längere Schwimmausflüge nur quer zum Strand

Schwimmen Sie längere Strecken an der Ostsee entlang, denken Sie daran, stets quer zum Strand zu schwimmen. Auf diese Weise sind das Ufer oder erforderliche Hilfe stets in greifbarer Nähe. Kein Badebesucher sollte die Strudel oder Strömungen unterschätzen, die unter der Wasseroberfläche an Seebrücken, Molen oder Buhnen entstehen können. Geraten Sie dennoch wider Erwarten in eine Strömung, sollten Sie seitlich davon wegschwimmen, auch wenn Sie kurzzeitig von der Ufernähe wegdriften. Dennoch entfernen Sie sich dadurch am schnellsten aus der Gefahrenzone und haben genügend Kraft, um zum Ufer zurück zu schwimmen.

Flaggen informieren über aktuelle Badebedingungen in der Ostsee

Bitte achten Sie auf den Flaggen an den Rettungstürmen darauf, dass deren Farben und Kennzeichnungen verschiedene Bedeutungen haben. Eine rot-gelbe Flagge am Mast kennzeichnet ein durch Rettungsschwimmer gesichertes Badegebiet. Ist die gleiche Markierung zusätzlich am Strand angebracht, grenzt diese Kennzeichnung das gesamte bewachte Badegebiet ab. Eingeschränktes Badeverbot besteht, wenn am Mast der Wachstation neben der gelb-roten Flagge zusätzlich eine komplett gelbe Flagge gehisst wurde. Dieses Symbol signalisiert ein Badeverbot für ältere Personen, Kinder oder ungeübte Schwimmer, die aufgrund ungeeigneter Wasser- oder Wetterbedingungen erhöhten Risiken ausgesetzt sind. Weht eine einzelne rote Flagge am Mast, spricht die Küstenwacht ein vollständiges Badeverbot aus. Es herrschen akute Gefahrenlagen wie Wasserverschmutzung, Strömungen oder hoher Wellengang vor, die ein Baden in der Ostsee verbieten. Bei diesen Gefahrenlagen sollten Eltern besonders stark darauf achten, dass Kinder das Wasser nicht betreten. Weil Strömungen für Laien nicht erkennbar sind, könnten bereits hohe Wellen in Ufernähe zur großen Gefahr werden.

Bademeister an der Ostsee

In Wassersportbereichen ist Schwimmen untersagt

Eine schwarz-weiße Positionsflagge um Ufersaum verweist auf einen Wassersportbereich. Diese Flaggen kennzeichnen die Grenze zwischen dem Bade- und Wassersportgebiet. Diese Fahne kann darauf hinweisen, dass in einem abgesteckten Strandabschnitt Surfbretter oder Segelboote ins Wasser befördert werden. Des Weiteren könnte die Flagge darauf hinweisen, dass ein Motorboot an dieser Stelle Wassersportler aufnimmt, die Banane reiten oder Wasserski fahren möchten. An dem gekennzeichneten Wasserabschnitt zwischen den schwarz-weißen Flaggen sind Schwimmen und Baden untersagt.

Achtung vor hohen Wellen

Generell sollte Ihnen als Badegast an der Ostsee bewusst sein, dass hohe Wellen ungemein große Kräfte mit sich bringen. Auch wenn das Planschen zwischen hohen Wellen sehr viel Spaß macht, sollten Sie stets die Gefahr vor Augen haben, dass diese Wellen Sie umwerfen oder gar unter Wasser drücken können. Ein weiterer Risikofaktor ist die Bildung von Kuhlen im Meeresgrund, in denen Sie in Sekundenschnelle den festen Halt unter Ihren Füßen verlieren. Es entstehen Unterströmungen, die Sie in die Tiefe reißen können. Bitte erklären Sie Ihrem Nachwuchs vor dem ersten Badeausflug an der Ostsee, dass das Springen von den Seebrücken strengstens untersagt ist. An vielen Stellen ist das Wasser nur vermeintlich tief und birgt Gefahren, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Beispielsweise können sich große Steine sowie Überreste von Beton- oder Stahlfundamenten auf offener See befinden. Sandbänke bewegen und verschieben sich, so dass Sie auf geringe Wassertiefen treffen. Wellen und Strömungen können überall auftreten. Außerdem sind keine Leitern oder Treppen vorhanden, um schnell an Land zu gelangen.

Kontakte mit Feuerquallen verursachen unangenehme Schmerzen

Achten Sie auf umher schwimmende Quallen, auch wenn die meisten Exemplare dieser Tierart ungefährlich sind. Eine Ausnahme bilden die Feuerquallen, die für Menschen zwar nicht lebensbedrohlich sind, aber dennoch schmerzhafte Folgen verursachen. Nach Möglichkeit sollten Badegäste Berührungen mit Feuerquallen vermeiden. Ist der Kontakt unausweichlich, behandeln Mediziner betroffene Körperregionen wie eine Verbrennung. Besondere Aufmerksamkeit ist ebenfalls den unangenehmen Folgen nach einer Infektion mit der Bakteriengattung „Vibrio“ gewidmet. Diese Bakterien leben in Brackwasser und vermehren sich ab einer Wassertemperatur von 15 Grad Celsius rasant. Erkrankungen, die deutschlandweit von Vibrionen ausgelöst werden, sind relativ selten. Ist eine entsprechende Vorbelastung vorhanden, kann eine erhöhte Keimkonzentration zu schweren Blutvergiftungen oder Wundinfektionen führen. Insbesondere sollten die Menschen auf erste Anzeichen hören, die chronisch vorerkrankt sind, ein geschwächtes Immunsystem oder offene Wunden haben. Kursieren zur Sommerzeit vermehrt Meldungen über eine erhöhte Keimbelastung, ist das Bad in der Ostsee zu meiden. Entzündet sich eine Wunde nach einem Bad in dem Gewässer, ist die Kontaktaufnahme zu einem Arzt dringend erforderlich.

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